Pathologie bedeutet die „Lehre vom Leiden“
und beschäftigt sich mit den Ursachen, der Entstehung, dem Verlauf und der Auswirkung von Krankheiten auf den Körper. Ärzte für Pathologie werden häufig mit Rechtsmedizinern verwechselt. Dies liegt daran, dass im Englischen der Rechtsmediziner „forensic pathologist“ genannt wird und die Übersetzung in vielen Spielfilmen einfach Pathologe lautet. Viele Menschen glauben, dass Pathologen nur Leichenöffnungen durchführen, um Todesursachen festzustellen. Das war zu Zeiten Rudolf Virchows zu 95% richtig, seitdem hat die Fachrichtung jedoch Ihre Position verschoben und steht heute im Dienst lebender Patienten.
Obduktionen machen dabei weniger als 5% der täglichen Arbeit aus. Ärztinnen und Ärzte für Pathologie werden vom Patienten selten gesehen oder sind direkt an einem Patientengespräch beteiligt. Sie befassen sich allerdings im Hintergrund individuell und ganz persönlich mit jedem Patienten, sprechen mit den behandelnden Ärzten und beraten mit diesen die Therapie. Dabei geben Pathologen entscheidende Hinweise für die Behandlung mit dem Ziel der Heilung.
Obduktionen tragen zur Qualitätssicherung der Behandlung bei
In der Regel wird eine Obduktion durchgeführt, um die Grund- und Folgeerkrankung(en) sowie die Todesursache genau feststellen zu können. Zusätzlich dient die Obduktion der Aus- und Weiterbildung der Ärzte, der Überprüfung von diagnostischen und therapeutischen Methoden und nutzt so für die Zukunft vielen Patienten oder direkt den nächsten Angehörigen bei der Feststellung erblicher Leiden. Gute Pathologen sichern die Qualität Ihrer Behandlung.
Die Obduktion dient der Selbstkontrolle der Ärzte, der Ausbildung von Studenten, der Fortbildung junger Ärzte, der Information über die Häufigkeit, Zunahme oder Abnahme von Krankheiten, der Entdeckung von Berufskrankheiten, Umweltkrankheiten und bisher unbekannter Krankheitsbilder, der Früherkennung von gehäuft auftretenden Missbildungen, der Therapiekontrolle (z. B. Überprüfung der Ergebnisse neuer Operationen oder Medikamente) sowie auch der Aufdeckung unnatürlicher Todesursachen.
Diagnosen an Geweben und Zellen
Der Pathologe stellt Diagnosen an Geweben und Zellen, immer individuell und höchstpersönlich für jeden einzelnen Patienten. Diese Aufgabe ist nicht delegierbar und kann auch von keinen Automaten übernommen werden. Das wichtigste Instrument ist dabei neben den Augen das Mikroskop. So können an den Geweben oder Zellen Muster gesucht werden, die spezifisch für eine Krankheit sind, ob gutartig oder bösartig. Zudem helfen diese Muster im Falle von bösartigen Erkrankungen (‚Krebs‘) bei einer Charakterisierung des Tumors. Denn Krebs ist nicht gleich Krebs. Das Verhalten kann mehr oder weniger bösartig sein und somit besteht auch nach dieser Diagnose berechtigte Hoffnung auf Heilung.
Zusätzliche Genanalysen können die Therapie individualisieren und das Ansprechen des Tumors auf die Therapie vorausschauend bewerten.
In Tumorzentren arbeiten Ärzte mehrerer Fachabteilungen, Psychologen und Therapeuten gemäß bestimmter Leitlinien Hand in Hand um die bestmögliche Therapie im jeweiligen Einzelfall zu gewährleisten. Der Pathologe gehört dabei zum Kernteam. Die Sicherung der Qualität erfolgt durch externe Beobachter. Der Patient muss dabei einen Anruf beim Pathologen bzw. in einer Einrichtung für Pathologie nicht scheuen. Auch hier wird individuell auf den Patienten eingegangen und dieser findet Gehör.
- Pathologen untersuchen Proben vom Kopf bis zum Fuß und betreuen damit Patienten aller ärztlichen Fachgebiete
- Versorgung von Patienten aller Sektoren (ambulant, haus- und fachärztlich sowie stationär)
- Pathologen sind auftragsgebunden und werden nur auf Überweisung tätig
- Aus Obduktionen ergibt sich eine Qualitätssicherung, welche nachfolgenden Patienten nützt
- Definitive Krebsdiagnosen werden von einem Pathologen gestellt und unterstreichen die hohe Spezialisierung.
Der Pathologe arbeitet demnach
Kurativ durch die Erkennung von Krankheitsprozessen und das Anstoßen neuer Behandlungsstrategien
Prädiktiv durch die Charakterisierung bestimmter Tumoren und Aussagen über deren biologisches Verhalten
Präventiv durch Mitarbeit in Screening-Programmen
Wissenschaftlich durch die Anbindung an epidemiologische Register.
Die Leistungen sind dabei
Höchstpersönlich vom Pathologen für jeden einzelnen Patienten erbracht
Hochqualifiziert und ermöglichen die Identifizierung von Krankheitsursachen
Qualitätsgeprüft (20% aller Einrichtungen haben sich freiwillig akkreditieren lassen).